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So planst Du Deine Bachelorarbeit

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Seit drei Wochen darf ich mich nun Bachelor of Science nennen und habe meinen Studienabschluss in der Tasche. Fünf Monate Planung und drei Monate Arbeit haben sich gelohnt und ich habe ein tolles Ergebnis erzielen können. Doch zu Beginn meiner Arbeit war ich sehr planlos und wusste nicht so recht, wie ich anfangen sollte. Zwar gibt es unzählige Ratgeber, ich hätte aber gerne einmal von echten Personen gelesen, wie ich meine Bachelorarbeit am besten plane. Aus diesem Grund habe ich heute diesen Post von Euch.

Natürlich ist die ganze Planung sehr von der Uni oder Hochschule abhängig, weshalb ihr Euch am besten bereits im Semester vor Eurer Bachelorarbeit über die Voraussetzungen informieren solltet. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich vor meiner Bachelorarbeit alle Prüfungen bestanden und das Praxissemester absolviert haben musste. Ich kenne aber auch Unis, da kann man die Bachelorarbeit auch schon vorher anmelden. Für die Bearbeitung habe ich insgesamt 12 Wochen nach Anmeldung Zeit gehabt, ich hätte außerdem einen Antrag auf eine Verlängerung von vier Wochen stellen können.

Die Vorbereitung – 30%

Die richtige Vorbereitung ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bachelorarbeit, weshalb ihr hier in diesen Bereich recht viel Zeit investieren solltet. Gleich zu Beginn solltet ihr Euch einen Professor aussuchen, der die Bachelorarbeit betreut. Am besten macht ihr das früh genug, nachher ist er schon ausgelastet und ihr müsst Euch nach einer Alternative umschauen. Viele Professoren haben meist auch eine Liste von möglichen Bachelorarbeitsthemen parat, die Euch dabei helfen kann, das richtige Thema zu finden.

Habt ihr Euch für ein Themengebiet und mögliche Themen entschieden, solltet ihr schon erste Literaturrecherchen durchführen, damit ihr sehen könnt, ob Euer Thema überhaupt für die Bachelorarbeit geeignet ist. Anschließend solltet ihr dann das Thema eingrenzen, eine erste Gliederung verfassen und mit Eurem Betreuer besprechen. Bei manchen Professoren ist hierfür ein Exposé notwendig, ich habe lediglich einen ersten Abstract einreichen müssen. Viele Studierende melden anschließend ihre Arbeit an, ich habe es aber erst nach der gesamten Vorbereitungsphase gemacht. Das hängt ganz vom Themenumfang und den verwendeten Methoden ab.

Steht das Thema, so solltet ihr nun mit der eigentlichen Literaturrecherche beginnen. Hierfür könnt ihr am besten Google Scholar nutzen, dort bekommt ihr nämlich jede relevante Literatur angezeigt. Besonders Fachbezogene Bücher können sehr teuer sein, weshalb ebooks oder die gute alte Unibibliothek eine Alternative sein können. Ich habe mir nur ein Buch gekauft, weil ich es auch privat nutzen möchte. Das habe ich aber für knapp 5 Euro auf Rebuy gekauft, da lohnt es sich auf jeden Fall mal vorbeizuschauen. Auf jeden Fall jede gelesene Literatur dokumentieren, damit nichts verloren geht.

Die Strukturierung – 10%

Die Strukturierungsphase legt den Grundstein für eine erfolgreiche Schreibphase. Hier solltet ihr nun eine endgültige Gliederung festlegen, auch hier kann ein Gespräch mit dem Betreuer weiterhelfen. Ihr solltet außerdem grob festhalten, was in den einzelnen Kapiteln stehen sollte, welche Informationen wichtig sind und deshalb nicht vergessen werden sollten. Wenn es Euch hilft, könnt ihr die Arbeit auch schon in Stichwörtern vorformulieren und anschließend in der Schreibphase ausformulieren.

Das Schreiben – 30%

Dann geht es endlich ans Schreiben der Bachelorarbeit. Wie ihr sie schreiben solltet, kann ich nicht sagen, das ist einfach typabhängig. Ich habe meine Arbeit weitestgehend chronologisch abgearbeitet. Nur die Einleitung und den Abstract habe ich zum Schluss noch einmal neu geschrieben, da ich nun genau wusste in welche Richtung meine Arbeit geht und wie die Ergebnisse aussehen. Ich kann Euch nur raten, schon während des Schreibens die Formalitäten und wissenschaftliche Standards einzuhalten, hinterher ist das nämlich eine Menge Arbeit und deutlich komplizierter. Ich habe außerdem nach jedem Kapitel die Texte am nächsten Tag noch einmal überarbeitet und auf Vollständigkeit und Lesbarkeit geachtet. Das ist einfacher als wenn man am Ende der Arbeit alles überarbeitet.

Der Abschluss – 20%

Ist die Arbeit erst einmal geschrieben, dann ist die größte Arbeit getan. Dennoch kommt natürlich noch mal einiges an Arbeit auf Euch zu, denn es muss ja nun noch korrigiert und gedruckt werden. Für die Korrektur empfehle ich Euch etwa zwei Wochen einzuplanen und die Arbeit von einem dritten korrigieren zu lassen. Als Schreiber kennt man das Geschriebene sehr gut und kann so schon einmal einige Fehler überlesen. Ich habe insgesamt drei Korrekturschleifen gemacht und bin damit sehr zufrieden gewesen. Für das Drucken solltet ihr je nachdem wie ihr drucken lasst einen Tag bis zu einer Woche einplanen. Ich empfehle Euch es vor Ort und nicht online drucken zu lassen, da dies meist preiswerter ist. Ihr habt außerdem die Möglichkeit die Arbeit vor dem Binden noch einmal durchzugucken und eventuelle Fehler noch zu bearbeiten.

Reservezeit – 10%

Auch wenn bei mir alles wie geplant gelaufen ist, kann ich nur empfehlen ein wenig Reservezeit einzuplanen. Gerade bei Benutzertests oder Studien kann es passieren, dass man nicht pünktlich alle Ergebnisse erhält oder unvorhersehbare Dinge geschehen, die Euch im Zeitplan zurückwerfen. Damit ihr also nicht ins Schleudern geratet, plant etwas Reservezeit ein, es ist ja auch nicht schlimm ein kleines Polster zu haben.

Ich hoffe, dass Euch die Tipps weiterhelfen konnten und ihr nun bestens für Eure Bachelorarbeit gerüstet sein werdet. Habt ihr schon eine Bachelorarbeit geschrieben? Wie waren da Eure Erfahrungen?

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5 Comments

  • Reply
    Yoyó
    31. März 2016 at 9:45

    Supertipps! Für mich kommt das Thema nächstes Jahr ins Rollen und kann deine Punkte nur unterschreiben. Eignen sich auch sehr gut für eine Hausarbeit (nur vielleicht im kleineren, zeitlichen Rahmen).
    Als Ergänzung würde ich hinzufügen, dass man das Bachelorthema auf vergangene Hausarbeiten aufbauen kann. Vielleicht ist das studiengang- und uniabhängig, aber bei mir ist das möglich. :) Dann hat man auch mehr Material und schon Vorwissen.

  • Reply
    One Moment
    31. März 2016 at 10:37

    Ein sehr schöner Beitrag – aber trotzdem bin ich sehr froh, dass das Thema Studium bei mir abgehackt ist. Meine Diplomarbeit damals fand ich gar nicht so schlimm – und die meisten Bachelor-Arbeiten sind ja von der Wertung her und vom Umfang eh so gering, dass sie ähnlich einer Hausarbeit sind.

    • Reply
      Marina
      31. März 2016 at 11:16

      Das Bachelorarbeiten ähnlich einer Hausarbeit sind, würde ich so pauschal nicht sagen, denn das ist immer von der Uni abhängig. Meine Bachelorarbeit hat mehr als 100 Seiten gehabt :)

  • Reply
    Carina
    31. März 2016 at 13:47

    Daaaanke für deine Tipps, die kommen mir gerade recht. Ich schreibe nämlich dieses Semester die erste von zwei Bachelorarbeiten und freu mich über jeden Ratschlag :)
    xx Carina von the golden avenue

  • Reply
    Madamecherie
    31. März 2016 at 21:15

    Ohne meine BA war auch zu erst das totale Chaos, aber interessant wie das von Uni zu Uni variiert. Ich musste mir erst einen Dozenten als Betreuer suchen, durfte bei einem der renommiertesten Professoren über Migration schreiben, was echt cool war. Er war auch super lieb und hat sich mega viel Zeit genommen. Letztendlich wurde es zwar nicht die Note, die ich erwartet habe, aber da er so einen krass guten Ruf hat, habe ich mir schon gedacht, dass er da ein bisschen pingeliger beim korrigieren ist. Ich habe über die türkischen Gastarbeiter in der BRD geschrieben, da ich als Duisburgerin da ja viel Kontakt habe und das auch gerade hier in Duisburg ein großes Thema war. Fand es immer total interessant, die alten Zeitungsartikel zu lesen. Da gabs schon damals die gleichen Vorurteile wie Heute. Heute beschweren sich alle, dass die Flüchtlinge gefährlich sind etc und genau das gleiche hat man damals über die Türken geschrieben. Naja Geschichte wiederholt sich ja selbst. Du könntest vielleicht noch dazu schreiben, dass Archive auch immer eine gute Adresse als Quelle sind :-) Worüber hast du geschrieben?

    PS: Ich habe gerade wieder die Meldung bekommen, dass dieser Kommentar nicht geposted wird, weil ich angeblich zu schnell Kommentare schreibe :(

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